Die Öffentlichkeit des Exilrückkehrers:
Kurt Hiller und die Universität Hamburg

Beiträge einer Tagung der Kurt Hiller Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der
Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte an der Universität Hamburg,
22./23. Juni 2019 – und ergänzende Dokumente.
Hrsg. von Reinhold Lütgemeier-Davin, Harald Lützenkirchen und Rolf von Bockel,
366 Seiten, ISBN 978-3-95675-030-4, 25,00 Euro

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Aus Anlass des 100-Jahre-Jubiläums der Universität Hamburg hielt die Kurt Hiller Gesellschaft im Juni 2019 ihre Jahrestagung in Zusammenarbeit mit der dort ansässigen Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte im Hauptgebäude der Universität Hamburg ab. Formell war Hiller nie an diese Universität angebunden. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil (1955) und Übersiedelung nach Hamburg fand der schon Siebzigjährige aber hier unter jungen Studenten ein nachhaltiges Wirkungsfeld. Er hielt Vorträge, schrieb für (kritische) Studenten-Zeitschriften (u.a. „Studenten-Kurier“, „Lynx“), trat als Zeitzeuge in Seminaren auf und wurde zu Diskussionen eingeladen. Im Vorfeld der 1968er fand der Exilrückkehrer hier seine „Öffentlichkeit“. Und mancher Opponent zum Nachkriegs-Zeitgeist fand in Hiller einen Bezug zu verschütteten Traditionen der Vor-1933-Zeit.

Inhalt u.a.: Einleitung der Herausgeber • Rainer Nicolaysen: Köpfe oder Tröpfe. Kurt Hillers Urteile über Hamburger Professoren nach 1945 • Reinhold Lütgemeier-Davin: Ein Deutschland mit humanistischem Antlitz. Kurt Hiller gegen Restaurationstendenzen im Nachkriegsdeutschland • Harald Lützenkirchen: Hillers Schriftsteller-Alltag in Hamburg • Ruprecht Großmann: Kurt Hiller und der Neusozialistische Bund • Wilhelm Nölling: Mein Erlebnis mit Hiller und dem SDS • Interview mit Peter Schütt • Kurt Hiller als Zeitzeuge im Oberseminar von Karl Ludwig Schneider zum „Literarischen Expressionismus“ • Rolf von Bockel: Hillers 106 Beiträge im „Lynx“ (1960-1966/67) - Bibliographie • Rolf von Bockel: Der 80. Geburtstag Kurt Hillers (1965) • Manfred Herzer-Wigglesworth: Hamburg von hinten anno 62 • Harald Lützenkirchen: Kurt Hiller in Hamburg – eine Chronik.
Ergänzende Textdokumente von Kurt Hiller und seinem Neusozialistischen Bund.

Stimmen:

Alles in allem wird hier die recht intensive Hiller-Forschung der vergangenen Jahre um neue Aspekte und Perspektiven ergänzt, vor allem hinsichtlich der Frage, inwieweit der ebenso geistreiche wie idiosynkratische Denker und Remigrant Hiller aufgrund seiner Persönlichkeit dazu in der Lage war, die von ihm selbst gewünschte Rolle als politischer Impulsgeber der deutschen Nachkriegsgesellschaft auszufüllen. Neben der intensiven Quellenarbeit, die aus dem reichen, von der Hiller-Gesellschaft verwalteten Nachlass schöpft, ist (...) auch die insgesamt differenzierte, kritische Würdigung von Hillers Leben und Werk positiv hervorzuheben.
Mirko Nottscheid, in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, 107 (2021), S. 279 ff.

In Zusammenarbeit mit der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte an der Universität Hamburg hat die Kurt Hiller Gesellschaft Ende Juni 2019 eine Tagung zu Hillers Hamburger Jahren veranstaltet, deren Beiträge – samt ergänzenden Dokumenten – nun in einem schönen Sammelband vorliegen. Der Fokus liegt auf dem Thema Öffentlichkeit: Wo waren Hillers Wirkungsräume? Welche Resonanz erfuhr er, welche eben nicht? Welche politischen Themen besetzte er? Warum blieb sein Einfluss auf eine junge intellektuelle Subkultur beschränkt? Diese Fragen werden aus den unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet (...)
Hermann-Peter Eberlein, in: Das Blättchen, 24. Jg., Nr. 5 (1.3.2021)



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