Nicole Ristow:
Karl Rankl. Leben, Werk und Exil
eines österreichischen Komponisten und Dirigenten,

608 Seiten, ISBN 978-3-95675-011-3, 48,00 Euro
(= Musik im »Dritten Reich« und im Exil, Band 20)

Zum Erwerb des Buches über booklooker.de bitte hier klicken ==>


Band 20 der Schriftenreihe „Musik im ‚Dritten Reich‘ und im Exil“ bietet die erste umfassende Monographie über Karl Rankl (1898-1968). Rankl war Schüler Arnold Schönbergs, später auch Anton Weberns. Er freundete sich mit Hanns Eisler und Joseph Trauneck an. In der Arbeitermusikbewegung wirkte er als Chorleiter sowie als Komponist und Schriftsteller mit.
Mit Beginn der NS-Herrschaft begann für Rankl ein rastloses Leben im Exil. In Prag leitete er 1938 die Uraufführung von Ernst Kreneks „Karl V.“, die den Höhepunkt seiner Dirigentenlaufbahn in Kontinentaleuropa bedeutete. In Reaktion auf das Münchner Abkommen von September 1938 floh er in die Schweiz, musste aber in die besetzte Tschechoslowakei zurückkehren, und konnte erst kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs nach England ausreisen. In den Kriegsjahren, in denen er zeitweise auf der Isle of Man interniert war, hatte er nur wenig Gelegenheit zu dirigieren, dafür schrieb er aber eine Reihe wichtiger Werke.
Rankls Berufung als musikalischer Direktor des „Royal Opera House Covent Garden“ in London 1946 fand internationale Aufmerksamkeit. Nach fünf Jahren musste er  diese ehrenvolle Position aufgeben; mit seinem überschäumenden Temperament hatte er sich im englischsprachigen Raum nicht nur Freunde gemacht. Fortan konzentrierte er sich verstärkt aufs Komponieren und auf die Aufführung seiner Werke. Dies gelang ihm zunehmend während seiner Zeit beim Scottish National Orchestra in Glasgow und Edinburgh und auch in Australien, wohin ihn 1958 sein letztes festes Engagement führte. Danach lebte er teils in London, teils in St. Gilgen. Rankl starb 1968 knapp 70jährig in Salzburg.
Das kompositorische Werk Rankls, das neben Orchesterwerken auch Kammermusik, zahlreiche Lieder und Arbeiterchöre umfasst, blieb bislang weitgehend unbeachtet. Hervorzuheben sind das Oratorium „Der Mensch“ von 1964 sowie die Oper „Deirdre of the Sorrows“, die 1951 mit dem Arts Council Prize for Opera in England ausgezeichnet wurde.

Der Band enthält ein umfangreiches Verzeichnis der Werke Karl Rankls.






Link: Zur Schriftenreihe: Musik im 'Dritten Reich' und im Exil



Zurück zur Startseite